Pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Königshoven entstand 1996 der Jägerzug „Alpenrose“ aus der Jungschützengruppe „Standarten“. Zu den Gründungsmitgliedern zählen:
Thomas Bodewein (a.D), Michael Conrads (a.D.), Martin Conrads, Sebastian Held (a.D), Thorsten Hoven (a.D), Heiko Mülfarth (a.D), Stefan Nagel (a.D.), Daniel Naujock, Patrick Pütz, Patrick Robertz (Zugführer a.D.), Marcel Schlangen, Patrick Schütz, Michael Skomrock, Frank Winters (Spieß).
Zum Zeitpunkt der Gründung waren die Initiatoren unseres Zuges mit rund 16 Jahren frisch und jung, heute sind die jüngsten Mitglieder meist weit mehr als doppelt so alt, aber im Kern noch die gleichen Feierbiester. Um diese Qualität sicherzustellen, entwickelte der Jägerzug „Alpenrose“ im Lauf der Jahre ein Aufnahmeprotokoll mit hohen Anforderungen, welchen sich die Neuanwärter unterziehen sollen. So wurde neben dem polizeilichen Führungszeugnis, der Schufa-Auskunft und dem obligatorischen Aufnahmeantrag im Jahre 2002 auch der Salut vor seiner Majestät zum Ausdruck der Hochachtung selbstverständliche Aufnahmebedingung.
Zum 10-jährigen Jubiläum im Jahr 2006 stellte sich der Jägerzug „Alpenrose“ dem Dorf mit neuen Uniformen und Gewehren aus Eigenproduktion von Martin Conrads vor. Das Erscheinungsbild ist bis heute weitgehend unverändert geblieben. Unseren zeitlos modernen, dunklen Einreiher haben zwischenzeitlich mehrfach jüngere Jägerzüge nachgeahmt, unsere Klasse wurde jedoch nie erreicht.
Durch unseren Zusammenschluss mit dem 1. Jägerzug „Eichenlaub“ entstand im Jahr 2008, zum 50. Jubiläum des „alten“ Zugs, eine interessante „Melange“ aus verdienten Schützenbrüdern „Ü60“ und „Ü30“, also insgesamt im besten Alter. Diese Verbindung war für beide Altersgruppen eine absolute Bereicherung! Erkennbar wurde hier zum einen, dass das gemeinsame Feiern mit Jung und Alt durchaus möglich ist. Zum anderen ist es hierdurch gelungen, Kontinuität zu leben und damit auch die Zukunft des Zuges auf ein neues Fundament zu stellen.
In 2019 folgte dann ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unseres Zuges: unser Gregor Göbels wurde der erste Schützenkönig aus der Riege des „jungen“ Jägerzugs „Alpenrose“. Die Burg wurde prachtvoll aufgemotzt. Ein stattlicher, handgeschnitzter Holzadler residierte auf einem von Volker Wirtz kunstvoll gestalteten Königsschild über der Burg. Mit vielen lustigen und schönen Momenten mit Zug, Ministerium, Hofdamen und Freunden wird uns allen das Fest 2019 als grandioses Ereignis in Erinnerung bleiben! Unvergessen bleibt das Fahnenschwenken unseres Fähnrichs Volker im Festzelt zum offiziellen Teil am Montagabend.
Das Kontrastprogramm hierzu folgte in den Jahren der Pandemie. 2021 mussten wir unser 25-jähriges Jubiläum still und leise feiern. Doch auch dieser Zeit lässt sich positives abgewinnen: Gregors Amtszeit weitete sich auf eine „kaiserliche“ Regentschaft aus. Und während anderer Züge der Dürre und Trostlosigkeit zum Opfer fielen, wuchs unser Personal durch den Zugang der beiden übrig gebliebenen „Bergjäger“ noch weiter an!
Als das Feiern wieder möglich wurde, konnten wir trotz der widrigen Umstände auf eine stolze Personalbilanz mit 23 aktiven Kammeraden sowie fünf Mitgliedern der Altersehrenabteilung des „Jägerzugs Eichenlaub“ verweisen. Die zunehmenden, altersbedingten Abgänge in den passiven Schützenstatus konnten durch weitere Neuzugänge und die Integration der 1. Fahne (die „Walbecker Spargelbauern“) in unseren Zug aufgefangen werden. In der Bruderschaft kursiert das Gerücht, die Alpenrose übernehme jetzt nur noch ganze Züge! Seit 2022 wird der Zug von Zugführer Torben Esser geleitet.
In diesem Jahr 2024 feiern jeweils 4 Mitglieder ihr 25-jähriges bzw. 40-jähriges Jubiläum. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Rückblicks stellt der 1. Jägerzug Alpenrose 4 Vorstände, den stv. Brudermeister Christian Robertz, zwei Jungschützenbetreuer, zwei Schießmeister, 8 Jungschützen „aus eigener Produktion“ und führt die 1. und 4. Fahne des Jägerkorps. Das ist beispiellos im Jägerkorps und darüber hinaus. Seit 2023 singt das gesamte Jägerkorps das „Lied des Jägerkorps Königshoven“ unter Verwendung der Triomelodie des Marsch „Regimentsgruß op.22“. Das starke Engagement für unsere Tradition ist Beleg für unsere gemeinsame Leidenschaft und Verbundenheit. Diese Gemeinschaft hat schwere Krankheiten überstanden, bedauerliche Abgänge verkraftet – aber allem Voran überwiegen rückblickend die behaglichen, ermutigenden, bunten und ausgelassenen Momente. Wir haben im Überschuss bewegende und höchst emotionale Bilder von einer gemeinsamen Zeit vor unseren Augen. Die Verschiedenheit der Menschen und Emotionen macht das gelebte „Gefühl Alpenrose“ gerade aus. In diesen Nährboden wird „die Alpenrose“ auch in Zukunft ihre Wurzeln tief und sicher schlagen können.
In diesem Sinne sprechen wir allen die Einladung aus, an unseren Tisch im Zelt zu kommen und sich von unserer Gastfreundlichkeit und Feierwut anstecken zu lassen...
Hierbei fühlen wir uns auch der Historie des Jägerzugs „Eichenlaub“ verpflichtet, welcher in unseren Reihen aufgegangen ist. Hierzu in Kürze folgender Blick über den Tellerrand unseres Gründungsjahres:
Als „2. Jägerzug“ wurde der „alte“ Zug im Jahre 1958 unter der Führung von Willibert Lomanns ins Leben gerufen. Die übrigen Gründungsmitglieder waren: Norbert Bremer, Karl-Heinz Winters, Dieter Richter, Hans Aretz, Günter Fechter, Adi Abels, Robert Wilms, Manfred Kizerowski und Willibert Lambertz. 1963 verließ Willibert Lomanns die Gruppe und übergab das Amt des Zugführers an Norbert Bremer, dem 1983 Hans Robertz und 1996 Herrmann-Josef Dederichs folgten. Einen Höhepunkt in der Geschichte des 2. Jägerzuges stellte das Jahr 1972 dar, als Norbert Bremer Schützenkönig wurde. 1984 wurde der 2. Jägerzug „befördert“ zum „1. Jägerzug“. Im Jahre 1986 hatte die Gruppe einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Auf tragischer Weise verlor man mit Axel Bremer einen Kameraden, der sein Herz stets an der richtigen Stelle hatte. Aus dem 1. Jägerzug wurde 1994 dann der „1. Jägerzug Eichenlaub“. Mit vielen ehemaligen Zugteilnehmern wurde 1998 das 40-jährige Gründungsjubiläum gefeiert. Den letzten Königsvogel im 19. Jahrhundert holte 1999 Theo Breuer von der Stange. Dadurch wurde er der zweite Schützenkönig aus den Reihen des „alten“ Jägerzuges. 2008 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Jägerzug „Alpenrose“ zum heutigen 1. Jägerzug „Alpenrose“.
Text: Torben Esser